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Der Barbarenschatz von Rülzheim

Der 2013 durch eine illegale Grabung entdeckte spätrömische Hortfund von Rülzheim umfasst neben spätantikem Silbergeschirr und Gewandapplikationen auch einen bisher einzigartigen silbernen Klappstuhl.

  • Laufzeit: 01.01.2018 - 31.12.2018
  • Partner: Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz

Untersuchungen am sog. Barbarenschatz von Rülzheim

Die Außenstelle der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz in Speyer hatte das CEZA 2018 mit den Untersuchungen an dem Klappstuhl beauftragt.

Beteiligte Personen: Dr. U. Himmelmann

Report

Abb. 1: Gesamtansicht des Klappstuhlsaus Rülzheim

Für den Klappstuhl selbst wurde relativ reines Silber mit nur einem Prozent Kupfer verwendet, dessen erhöhte Härte (50 – 60 HV 0,1) im Wesentlichen auf dem Feinkorn (G=30 μm) und auf der für altes Silber typischen Versprödung durch die interkristalline Korrosion beruht. Die Füße des Stuhls waren mit einem bleireichen Weichlot befestigt, dessen Bleiisotopensignatur dem Weichlot aus der Henkelattasche einer etwa zeitgleichen Silberkanne aus Trier entsprechen, das ebenfalls am CEZA analysiert wurde.

Die beste isotopische Entsprechung für beide Lote findet sich in den postvaristischen Blei-Silber-Lagerstätten der Eifel, was beide Objekte in eine direkte Verbindung bringt und eine Herstellung oder Reparatur im Umfeld der Kaiserstadt Trier denkbar macht. Die Bleiisotopenverhältnisse des Silbers sind unterschiedlich und finden keine direkte Entsprechung in bekannten Lagerstätten.